Potsdam (dpa) Schlaglöcher, geflickte Fahrbahnen und unbefestigte Wege: Der Zustand des brandenburgischen Straßennetzes ist nach wie vor schlecht. "Wir haben erst ein Fünftel des Landesstraßennetzes sanieren können, der Nachholbedarf ist immens", sagte Bauminister Frank Szymanski (SPD). Wegen fehlender Mittel müssten Vorhaben verschoben werden. Bei den Kommunen sieht es auch nicht besser aus.
Straßen in der Mark in marodem Zustand
Veröffentlicht am 29.03.2004 in LandespolitikIn Frankfurt (Oder) können einige Straßen nur eingeschränkt - etwa mit Geschwindigkeitsbegrenzungen - genutzt werden, einige Gehwege mussten sogar gesperrt werden. "In den vergangenen Jahren sind kaum noch neue Straßen gebaut worden", stellt der Leiter des Straßenbauamtes, Steffen Mühlberg, fest. Dafür fehlten die Mittel. Trotzdem konnten einige Straßen von Grund auf in Stand gesetzt werden.
Wegen knapper Kassen sei das ursprüngliche Ziel, das Frankfurter Straßennetz bis 2012 in einen guten Zustand zu versetzen, in weite Ferne gerückt. Eigentlich wären laut Mühlberg für Wartung, Pflege und Instandhaltung je Quadratmeter Verkehrsfläche 1,50 bis 3 Euro pro Jahr. "Daran gemessen haben wir nur 25 Cent."
Die Landeshauptstadt Potsdam steht insbesondere wegen der Eingemeindungen vor einer schwierigen Lage. "Unser Straßennetz hat sich dadurch verdoppelt und da nur 20 Prozent der hinzugekommenen Straßen überhaupt befestigt sind, ist der Aufwand riesig", sagte der Potsdamer Fachbereichsleiter Verkehrsflächen, Peter Lohrenz. Im alten Stadtgebiet befänden sich allerdings 65 bis 70 Prozent des Netzes derzeit in "Top-Zustand".
Als Gründe für kaputte Straßen nannte Lohrenz neben Frostschäden die immer noch bestehenden "DDR-Altlasten", wie Risse und Absackungen vor allem bei Betonstraßen in Plattenbaugebieten. Zudem seien viele ältere Straßen nicht auf das aktuelle Verkehrsaufkommen ausgerichtet.
Deutschlandweit hat sich der Zustand der kommunalen Straßen nach Ansicht des Städte- und Gemeindebundes in den vergangenen Jahren sogar verschlechtert. Das Defizit der Kommunen, das auf fast zehn Milliarden Euro gestiegen sei, wirke sich auch auf den Zustand der Straßen aus.
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